Samstag, 30. August 2014

Guardians Of The Galaxy




James Gunn, 2014 - 9.25/10 (wenn ich das Original gesehen haben werde, dann wird meine Note garantiert noch höher ausfallen)


Erster Schritt: Klickt auf die Überschrift. Der Song sollte ich in eine gute Stimmung bringen, was der ganze Film im Grunde schafft. Aber dafür müsst ihr euch schon selbst auf den Weg zum Kino machen (und eine wichtige Rolle spielt dieser Song auch noch im Film. Win-Win!).

Liebe Leute, jeder, der auch nur im entferntesten mit dem Genre des Superhelden-Films sympathisieren mag, der solle sich diesen Film ansehen. Es gibt nicht nur erstklassige Action-Szenen, die keine Wünsche unvollendet lassen, sonder auch endlich einmal Helden mit Charakter, die einzigartig mit ihrer Welt interagieren und keine 08/15 Soldaten, die nur einen Job zu erledigen haben. Dabei reißen sie andauernd passende Sprüche dank des vor lauter Einfällen sprühenden Drehbuchs, das sich angenehm vom Superhelden-Einheitsbrei der letzten Jahre abhebt. Ich habe bei diesem Film mehr gelacht als bei den letzten paar Marvel-Filmen zusammen, er ist auch deutlich besser als der Gold-Standard (nach der Meinung vieler Leute) "Avengers".

Der Schmuggler Peter Quill (Chris Pratt aus "Parks & Rec") ist auf einem unbekannten Planeten unterwegs, um ein wertvolles Artefakt zu sammeln - er selbst besitzt ein riesiges Ego und nennt sich selbst "Starlord". Ihr habt es erraten, er schafft es natürlich. Als er es allerdings verkaufen will, geht so ziemlich alles schief. Hinter diesem Gegenstand sind nämlich nicht nur die grüne Tochter (Zoe Saldana) des Oberbösewichtes her, sondern auf Quill wurde nach dessen Diebstahl ein Kopfgeld ausgesetzt, das sich ein manischer, Waffen-verliebterWaschbär (im Original von Bradley Cooper gesprochen) und dessen Kumpel, ein wandelnder Baum namens Groot (von Vin Diesel gesprochen). Ziemlich verrückte Charaktere? Oh ja, und das ist auch gut so.

Als ich zuerst von diesem Film hörte, klang er mir zu bescheuert. Wieso sollte ich mir einen Film mit so verrückten Figuren ansehen? Doch gerade diese Andersartigkeit macht ihn so besonders. Man taucht direkt ab in eine fremde Galaxie, die von merkwürdigen Wesen bevölkert ist. Klar, es gibt natürlich noch ganz normale Menschen. Doch ist es die Fremde, die einen richtigen Sciene-Fiction-Film erst ausmacht. Da zuckt man kaum mit der Wimper, dass die bereits angesprochene Gamora eine grün Hautfarbe besitzt, oder ein völlig vernarbter Riese (Dave Bautista, der Wrestler) auftaucht, der dabei überraschend eloquent rüberkommt ("Welche kühner Held..." zum Beispiel). Er versteht zwar keine Metaphern, was in Running-Gags immer wieder aufgegriffen wird, aber er ist ohne Frage mein Lieblings-Charakter der Guardians. Die Bande musste sich auch erstmal bilden, denn alle haben dieselben Ziele: Zum einen den Orb zu verkaufen (Das Artefakt, das Starlord gefunden hat) und natürlich den Oberschurken zu besiegen, wie es sich für einen gepflegten Actionfilm so gehört.

Leider schlägt das Script meiner Meinung nach einige Haken zu viel, am Ende werden alle überredet, am Plan teilzunehemen und manchmal sitzt man als Zuschauer fragend vor der Leinwand und ist sich nicht sicher, ob dieser Charakter gut oder schlecht sein soll. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt an einem ansonsten ausgezeichneten und vor allem enorm unterhaltsamen Film, der sich bewusst von üblichen Superhelden-Klischees abzusetzen weiß und vor lauter kleiner, netten Szenen nur so wimmelt. So besitzt der Ziehvater von Quillt eine Vorliebe für glitzernde Deko-Figuren, die er auf das Armaturenbrett seines Raumschiffs stellen kann. Solche Dinge sind es, die den Film so abwechslungsreich machen. Nicht eine Figur ist hier klischeehaft schwarz/weiß gestaltet, alle haben ihre Ecken und Kanten, was ich kaum in Filmen wie dem letzten Captain America Teil feststellen konnte.

Technisch ist der Film über alle Zweifel erhaben. Die Effekte sind sehr gut gelungen, auch wenn das 3D-Model von Quill etwas zu sehr nach Computerspiel aussah, aber gut, meckern auf hohem Niveau. Sonst habe ich nichts auszusetzen, das Einbringen von 70er Jahre-Musik war ein cleverer Schachzug, der die Handlung einige Male sehr auflockerte und auch für Lacher sorgte. Dass diese Musik auch noch eine übergeordnete Rolle spielt ist umso besser, was ich aber verständlicherweise nicht weiter erläutern werde, da müsst ihr euch schon diesen sehr empfehlenswerten Film ansehen.

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