Samstag, 1. März 2014

Sleepy Hollow

"It was a horseman, a dead one. Headless."


Tim Burton, 1999 USA - 8.5/10

Wir befinden uns im Jahr 1799 und ein kopfloser Reiter treibt sein Unwesen im Örtchen Sleepy Hollow in der Nähe von New York - and guess what, er hackt Köpfe ab! Der Inspektor Ichabod Crane (Johnny Depp) soll der Sache auf den Grund gehen und stößt dabei auf eine mysteriöse Verschwörung der Dorfbewohner, besonders die fünf wichtigen alten Herren scheinen etwas damit zu tun zu haben...

Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß, dass es die USA zu diesem Zeitpunkt noch nicht so lange gibt und deshalb sind auch alle Einwohner britischer Abstammung und sprechen ein prächtiges Englisch. Hier sollen es sogar Leute mit holländischem Hintergrund sein, die Namen "van Tessel" und "Steenwyck" lassen darauf natürlich schließen. Egal, die Story ist eh ziemlich wirr und wird leider von den Darstellern nacherzählt, anstelle, dass die Szenen dargestellt werden. Dies ist meiner Meinung nach NIE ein gutes Zeichen und auch der einzige gravierende Kritikpunkt meinerseits. Dass zu viele Charaktere in zu kurzer Zeit eingeführt werden muss leider auch erwähnt werden, der Zuschauer wird regelrecht von Information erschlagen.

Aber die Atmosphäre ist echt sensationell gut gelungen, Anleihen an den Steampunk wurden sogar verwendet, wie bei Cranes nerdy Operationsbesteck. Es ist echt lustig, einem jungen Johnny Depp bei der Arbeit zuzusehen, er spielt Crane genauso wie man es sich wünscht: Auf der einen Seite total ernst und auf seiner Arbeit fokussiert, auf der anderen Seite das totale Weichei, der bei der kleinsten (okay, so klein war sie jetzt auch nicht) auf den nächstbesten Stuhl springt und Young Masbath (Marc Pickering) die Arbeit machen lässt. Christina Ricci als Katrina van Tassel bleibt in ihrer Rolle als "Girl of interest" leider etwas sehr blass, ihre Wurzeln als mögliche Hexe werden auch nicht weiter ausgebaut.

Dafür bleibt der Film schön spannend und beim ersten mal fragt man sich, wie der Reiter in die Stadt kam und wie bei einem Film von Agatha Christie bleibt die Suche nach dem Schuldigen offen, jeder hätte es sein können. Die Kulissen wurden mit einem Oscar bedacht, völlig zurecht, es sieht schon alles echt schick aus. Genauso wie die nominierte Kamera-Arbeit und die Kostüme eine lang vergangene Zeit aufleben lassen. Perücken waren wohl mal der heiße Scheiß...

Wer also einen spannenden, gruseligen Film sehen möchte, ist hier bestens aufgehoben.

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