Samstag, 1. März 2014

Die Schöne und das Biest

"Lefou, I'm afraid I've been thinking..." - "A dangerous pastime." - "I know."



Beauty and the Beast, Gary Trousdale & Kirk Wise, 1991 USA - 9.25/10

Ja, ihr habt richtig gelesen, ich schreibe über den Disney Klassiker aus den 90er Jahren, der damals als bester Film (Oscars 1992) nominiert wurde - ein Knaller, bedenkt man, dass damals nur fünf Filme dafür vorgesehen waren. Er gewann sogar den Golden Globe für den besten Film in der Kategorie "Musical / Comedy", was vorher noch keinem Animationsfilm gelungen ist. Meine Freundin hatte den Film wie durch Zufall dabei und wir haben ihn uns einfach mal wieder angesehen, für mich zum ersten mal im englischen Original und es hat sich gelohnt. Denn wie so häufig bei Zeichentrickfilmen gilt auch hier: Als Kind checkt man kaum die ganzen Gags, die die Macher für ein "älteres Publikum" eingebaut haben und deshalb macht das Schauen solcher Knaller auch nach vielen Jahren umso mehr Spaß.

Auf die Story brauche ich ja nicht so im Detail eingehen, nur kurz: Belle (jaha, die "Schöne", ihr Genies) wird im Austausch für ihren Vater als Gefangene ins Schloss des Biests gesperrt. Dort entdeckt sie jedoch, dass das Biest eigentlich ein ganz feiner Kerl ist, der nur gute Manieren braucht, die er mit Hilfe von allerlei lebendigem Mobiliar zu lernen versucht. Okay, die Story ist natürlich etwas weit hergeholt, aber wir befinden uns ja auch in einem Märchen, duh! Natürlich geht es am Ende gut aus (Sorry, Spoiler nach 23 Jahren...), aber darauf kommt es auch gar nicht so an, die Charaktere, Musik und schönen Bilder machen diesen Film aus. Die Dialoge sind ebenfalls enorm witzig geraten, was man gar nicht so gedacht hätte, wir beide lagen in manchen Szenen lachend auf dem Boden (siehe zum Beispiel das Zitat oben aus dem unfassbaren "Gaston-Song"). 

Kommen wir dann einmal auf die Figuren zu sprechen. Belle ist die clevere, belesene Dorfschönheit mit einem eigenen Willen, die sich nicht so einfach überzeugen lässt. Sie opfert sich freiwillig, um ihren Vater zu retten. Das Biest ist der eigentliche Held des Films, allein seine Szenen zu Beginn, als er sein Temperament in den Griff bekommen will beim Versuch Belle zum Abendessen zu überreden, ein Traum: "But she is being soooo DIFFICULT!!!" Gaston der Bösewicht ist ebenso ein Showstopper, wie man so schön sagt. Gab es jemals einen blöderen Bösewicht in einem Zeichentrickfilm? Jeder Dialog, in dem er vorkommt ist Gold wert. Die Nebenfiguren im Schloss passen ebenso gut ins Gesamtbild, seien es die Buddies Kerzenständer und Uhr, oder die kleine Tasse mit Sprung. 

Ich bin jetzt kein Experte in Sachen Songs im Musical-Bereich, aber meine Freundin kann alle Songs mitsingen und das ist ja immer ein gutes Zeichen. Vor allem die Szene im Ballsaal ist sehr schön und neben mir kam immer ein leises "hach" dabei, oder auch "wie schööööön, ich will auch so ein Kleid". Die Animation für 1991er Verhältnisse sind wirklich ausgezeichnet, als Bonus: Achtet mal auf die Gesichtszüge des Biests während des Films, ihr werdet euch totlachen.

Wer also mal wieder in Kindheitserinnerungen schwelgen möchte und dabei auch noch eine Menge Spaß einplant, ist hier genau richtig.



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