Sonntag, 20. Oktober 2013

Rush

Who's that? - It's Niki Lauda who's just been signed by Ferrari



Ron Howard, 2013 - 9.25/10

Rush erzählt die Geschichte von James Hunte und Niki Lauda, die sich einen erbitterten Kampf um die Weltmeisterschaft in der Formel 1 Saison 1976 leisten. Wer Lauda heutzutage gesehen hat, fragt sich sofort, wieso er so ein vernarbtes Gesicht hat; die Antwort wird in diesem Film präsentiert, bei dem der Vorfall den emotionalen Mittelpunkt liefert. Hunt und Lauda sind so verschieden, dass es eine Freude ist ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich auf Rennen vorbereiten, auf brenzlige Situationen reagieren, aber auch ihr Privatleben rückt in den Fokus - das muss natürlich so sein, denn hier sollen nicht nur männliche Sportfreaks angesprochen werden, sondern auch zum Beispiel deren weibliche Begleitung (deswegen auch die albernen oben-ohne-Szenen von Hemsworth)

Positiv:

  • Ich habe noch nie dynamischere Sportszenen in einem Film gesehen, hier bei einem Formel 1 Rennen. Die Kamera-Arbeit im Allgemeinen ist sensationell und wie weit die Technik fortgeschritten ist, dass sie direkt an solche Wagen montiert werden kann ist unglaublich. Da profitiert der Zuschauer ungemein.
  • Daniel Brühl als Niki Lauda spielt überragend und ist zurecht in der Diskussion für den Oscar als bester Nebendarsteller. Seine Verbissenheit ist in jeder Szene zu erkennen, die der echte Niki ja auch heute noch besitzt.
  • Die Ausstattung ist vortrefflich und man fühlt sich problemlos in die 1970er Jahre zurückversetzt. Sowohl die Autos, Kleidung und Streckenatmosphäre sind 1:1 übertragen worden.
  • Die zweite Hälfte des Films ist wahnsinnig gut umgesetzt worden und man klebt wie gebannt am Bildschirm.
  • Wer am Ende keine Träne verdrückt, hat kein Herz, das ist sehr emotional (oder, Jim?).
Negativ:
  • Der Anfang war zwar unterhaltsam, aber viel zu einfach strukturiert, bei der Szene zwischen Hunt und seiner kommenden Ehefrau, bin ich vor Lachen buchstäblich aus dem Kinosessel gefallen. Insgesamt hat der Film eine gute Länge, aber der Anfang ging mir zu schnell, da hätte man den Film besser strukturieren müssen
  • Die Frauen sind nur Nebensache, so muss Alexandra Maria Lara als Frau Lauda nur gut aussehen und betroffen reinschauen, mehr leider nicht. Da ist Potential verschenkt worden.
  • Klar, es müssen mehr Interessengruppen angesprochen werden, als Sportfans, aber so oft hätte man nicht zeigen müssen, dass Hunt der ultimative Frauenheld war.
Fazit: Der beste Sportfilm der letzten Jahre (Moneyball kommt da aber nah dran, vielleicht schreibe ich über diesen Film demnächst noch mehr). Wer also einen extrem unterhaltsamen Film im Kino sehen will, der ist hier richtig - aber nur sofern ihr noch nicht GRAVITY gesehen haben solltet, der ist noch besser. Wenn euch Niki Lauda ein Begriff ist, dann ist dieser Film Pflicht.




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