Donnerstag, 17. Oktober 2013

Die Bourne Identität

How could I forget about you? You're the only person I know



The Bourne Identity, Doug Liman, 2002 - 9.25/10

Auch wenn es nicht den Anschein hat: Dieser Film ist ein moderner Klassiker. Alle Actionfilme, die danach erschienen sind, sind von ihm beeinflusst worden, alles voran die letzten drei Teile der James Bond-Reihe. Dabei macht der erste Bourne-Film gar nicht so viel anders, als andere Werke desselben Genres, doch fühlt sich hier alles so realistisch an. Keinerlei Gadgets oder sonstige Kleinigkeiten stören den Ablauf der - zugegebenermaßen manchmal äußerst wirren - Handlung, man wird von einem spannenden Ort zum nächsten geführt.

Positiv:

  • Es ist angenehm zu sehen, dass ein Held so handlungsunfähig auftreten kann, wie Jason Bourne es zu Beginn des Films ist. "Started from the bottom, now we're here" wie es Drake nennen würde. Bourne (Matt Damon) wurde aus dem Atlantik rausgezogen, hatte ein verdammtes Implantat eingepflanzt, dass ihn zu einem Schließfach in Zürich führte und von dort immer weiter. Das schöne ist, dass er genauso reagiert wie der Zuschauer: HÄÄÄ?? Was geht hier ab?
  • Die Szene in Zürich ist einfach eine DER klassischen Actionszenen der letzten 20 Jahre, diese Szene allein kann ich mir hundert mal ansehen und sie ist genauso gut wie beim ersten mal. Dass er eben NICHT auf das Dach klettert macht den Film in einem Moment so viel besser: Bourne ist kein übermenschlicher Superheld, sondern "nur" ein voll ausgebildeter Agent, der zu dem Zeitpunkt noch nichts von seinem "Glück" weiß.
  • In der beschriebenen Szene trifft Bourne zum ersten mal auf Marie (Franka Potente). Wie sie beiden aufeinander treffen ist sehr sympathisch geregelt und die Chemie zwischen beiden passt einfach, mehr will ich dazu jetzt nicht sagen, ohne alles vorwegzunehmen.
  • Die wechselnden Handlungsorte bringen enorm viel Bewegung ins Geschehen, der Zuschauer fühlt sich nie gelangweilt.
  • Die Hintergrundgeschichte um die Treadstone Organisation innerhalb des CIA wirkt hier noch halbwegs schlüssig und spannend und um einiges sinnvoller als in beiden beiden folgenden Teilen.
Negativ:
  • Die Handlung ist an einiges Stellen viel zu wirr geraten: Wie bereits gesagt, ist schon hier die gesamte CIA Hintergrund nicht schlüssig, aber vor allem ist es der Auftrag Bournes, der ihn im Atlantik hat treiben lassen, der absolut keinen Sinn macht und auch nicht ausreichend genug erklärt wird.
  • Das Ende ist zu einfach geraten. Ich werde natürlich nicht näher darauf eingehen, aber ihr werdet verstehen wieso.
  • Nach dem Abschnitt im Paris zieht sich die Handlung doch sehr, bis endlich etwas interessantes passiert. Hier hätte man gut einiges schneiden können.
Fazit: Ein extrem guter Actionfilm, an dem es kaum etwas auszusetzen gibt. Wer die aktuellen Bond-Filme mag, wird auch diesen Klassiker mögen.

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