Sonntag, 27. Juli 2014

Non-Stop

I'm not highjacking this plane! I'm trying to save it!!!



Jaume Collet-Serra, USA, 2014. - 7.5/10

Oh ja, Liam Neeson versucht einen Irren in einem Flugzeug, hoch über dem Atlantik, aufzuhalten. Wenn dieser Bösewicht nicht 150 Millionen Dollar auf ein bestimmtes Konto überwiesen wird, dann stirbt alle 20 Minuten ein Fluggast. Wer einen hoch komplexen, mysteriösen Thriller erwartet, der ist hier falsch. Zwar bleibt der Täter die ganze Zeit unbekannt, viele Gäste tauschen mysteriöse Blicke oder sehen einfach von sich aus äußerst verdächtig aus. Wer ist es, der US Air-Marshall Bill Marks (richtig geraten: Liam Neeson) auf seine eigentlich nur für den Sicherheitsdienst zugelassenen Leitung Nachrichten schickt? Fragen über Fragen, aber eigentlich ist es ein klassisches Kammerspiel, wie es im Bilderbuch steht.

Wer diesen Film sieht, der weiß was auf einen zukommt und ich muss direkt sagen: Für das, was er will, ist er wirklich gut gelungen. Das Set sieht extrem realistisch aus, auch die Auswahl der Fluggäste ist gut gewählt worden. Aus allen Schichten sind sie zusammengewürfelt, wobei besonders zwei Rollen ärgerlicherweise als extrem klischeehaft und eben ohne weiteren Merkmale herausstechen, die ich aber hier zwecks Spoiler nicht zu sehr beschreiben will. Haben die Passagiere einmal ihre Plätze eingenommen und der Flieger seine angepeilte Flughöhe erreicht, geht buchstäblich die Post ab, fast ohne Pause bis zum Ende dieses kurzweiligen Films.

Leider bleiben zu viele Fragen unbeantwortet - WIESO SITZT EIN KLEINES KIND EINFACH SO OHNE BEGLEITUNG IN EINEM FLUG VON NEW YORK NACH LONDON??? - und das Ende ist bei richtiger Betrachtung äußerst lachhaft, doch will man einen schnellen Actionreißer sehen, dann ist man hier richtig. Die Rolle Neesons wird nach und nach mit Informationen gefüttert und dem Zuschauer werden einige Fährten gelegt, bei denen er selbst entscheiden muss, ob man sie annimmt, oder eben nicht. Es bleibt sehr lange nicht eindeutig, wer der Täter sein kann, was sich äußerst positiv auf den Spannungsbogen auswirkt. Es wimmelt auch nur so von bekannten Schauspielern an Bord. Zum einen sind es der bereits angesprochene Neeson in einer für ihn in den letzten Jahren typischen Rolle als furchtloser Actionheld (schon erstaunlich, was er sich mit 61 Jahren für Actionszenen aufhalst). Dann ist es Juliane Moore als freundliche (tatsächlich??) Hilfe unseres Marshalls, Cory Stoll als nicht durchschaubarer Fluggast (man kennt ihn als Ernest Hemingway aus "Midnight in Paris"), Michelle "Lady Mary Crowley of Downton" Dockery und die frisch gebackene Oscargewinnerin Lupita Nyong'o, als Flugbegleiterinnen. Große Namen für teilweise kleine Rollen, aber gut, man freut sich bekannte Gesichter zu sehen.

Ein mehr als solider Actionfilm, der zwar einige Macken hat, aber durchweg unterhaltsam ist.

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