Dienstag, 29. Juli 2014

Before Sunrise

Alright, I have an admittedly insane idea, but if I don't ask you this it's just, you know... it's gonna haunt me the rest of my life.



Richard Linklater, USA, 1995. 8.25/10

Der erste Teil der "Before-Trilogie" von Richard Linklater mit Julie Delpy und Ethan Hawke. Ein im Grunde von der Idee her so simpler Film, dass ihn jeder hätte drehen können und er hat auch trotz seiner Kürze ein paar Längen (später dazu mehr), aber vor allem zum letzten Drittel des Filmes hin wird er so dermaßen romantisch, dass man gar nicht will diesen, dass dieser Film jemals zu Ende geht. Als Bonus: Im Film kann man so viele Sachen aus den Neunziger Jahren entdecken, dass es ein Traum ist. Kein Wunder, kam er ja auch vor fast 20 Jahren in die Kinos.

Die Geschichte ist ganz einfach: Der Amerikaner Jesse (Ethan Hawke) trifft die Französin Celine (Julie Delpy) im Zug durch Österreich. Sie kam vom Besuch ihrer Oma in Ungarn und er ist auf der Durchreise in Europa unterwegs, am nächsten Morgen geht sein Flieger zurück in die Staaten. Sie beginnen sich zu unterhalten über alle möglichen Dinge und plötzlich kommen sie in Wien an. Er muss aussteigen, sie muss weiter nach Paris. Eigentlich. Denn er nimmt all seinen Mut zusammen und fragt sie spontan, ob sie nicht mit ihm den Tag in Wien verbringen will. Ihr könnt euch bestimmt denken was sie antworten wird...

NATÜRLICH verbringen sie den Tag zusammen, es ist ja schließlich kein Kurzfilm. Sie sehen sich kulturelle Höhepunkte an, besuchen einen Plattenladen, gehen zusammen essen, das typische Wiener Kaffeehaus darf selbstverständlich auch nicht fehlen. So vergeht der Tag, wird zur Nacht und am nächsten Morgen geht Jesses Flugzeug.

Da ja ein ganzer Tag dargestellt wird, reden die beiden extrem viel, manches ist interessanter als das andere, aber man muss die Darsteller loben, dass sie so viel Text behalten haben - ich vermute, dass sie zwischenzeitlich improvisiert haben, denn die Szenen, beispielsweise in der Tram durch die Neustadt, sind äußerst lang geworden.

Wie bereits in meiner Einleitung erwähnt: Die beiden wachsen einem ans Herz, vor allem im Moment als die Nacht zum Tage wird und die gemeinsamen Stunden sich dem Ende zu neigen. Linklater versteht es seinen Film mit interessanten Momenten festzuhalten, dabei den beiden Darstellern sehr viel Raum für eigene Ideen zu lassen und sich von der Situation leiten zu lassen. Als Beispiel: Es stand mit Sicherheit nicht sowas im Skript wie: "Jesse macht alberne Bewegungen, während Celine wie gebannt auf die Bauchtänzerin starrte." Teilweise ging mir persönlich Jesse auf die Nerven, mit seiner Besserwisserei, aber das soll euer Vergnügen nicht schmälern, vielleicht denkt ihr ja anders über ihn.

Ich habe die übrigen beiden Teile noch nicht gesehen, bin sehr gespannt, wie sich das Wiedersehen der beiden entwickelt, ihr hört dann übermorgen wieder von mir!

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