Mittwoch, 16. April 2014

Captain America: The Winter Soldier

 Gut gemacht Captain, zwei Flieger sind erledigt, jetzt noch einer! (Im Hintergrund klatsche ich mir mit der Hand vor die Stirn)



The Return Of The First Avenger, Anthony & Joe Russo - 6.25/10

Eins vorab: Ich halte nichts vom deutschen Titel "The Return Of The First Avenger". Klar ist, dass manche Zuschauer eher auf den Namen "Avenger" im Titel aufmerksam werden, als auf "Captain America", aber da fehlen doch immerhin solche Helden wie Iron Man, Hulk oder Thor, um den Titel recht zufertigen. Nähreres später.

Kommen wir also zum zweiten Teil des Captains, den ersten habe ich sehr genossen, war er doch so richtig bescheuert, sowohl von der Handlung ("wir machen böse Nazis platt"), als auch besonders von den Figuren her (Red Skull), mehr könnt ihr hier nachlesen. Zu Beginn des neuen Teils wird "der Cap" (wieso die Abkürzug, liebe Drehbuchschreiber?) auf eine Mission von SHIELD geschickt. Diese Mission allerdings erinnert doch sehr an ein Level von Call Of Duty und passt meiner Meinung nach nicht in das Captain America Universum, obwohl ich jetzt kein Experte der Comics bin.

Ein ebensolcher "Experte" hat mir Erläuterungen zu meinem zweiten großen Kritikpunkt geliefert: Wieso müssen Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Natasha Romanov aka. Black Widow (Scarlett Johannson) mit von der Partie sein, kann der Captain nicht alleine einen ganzen Film tragen? In den Comics zu dieser speziellen Geschichte im Marvel-Universum - in der Jetzt-Zeit (Der Captain war ja auf Eis gelegt worden) und den Einsatz der Avengers in New York City - kommen diese beiden aus ebenjenen Avengers Figuren auch vor, also muss man sich damit abfinden. Aber ich halte es trotzdem für unnötig sie zu implementieren, sie treiben die Handlung voran, aber man merkt an allen Ecken und Enden, dass dies ein Film ist, der als Bingeglied zwischen den beiden Avengers-Teilen sein soll, was ich für sehr schade halte. (Etwas nähere Erläuterungen dazu am Ende der Kritik, aber Lesen auf eigenen Gefahr!!!

Kommen wir dann zu den Dingen, die mir gut gefallen haben und ich deswegen diesen Film nicht komplett zerreissen will. Hat man sich denn erst einmal an den düsteren Ton gewohnt und die holprigen Dialoge in der ersten Hälfte, dann kann man sehr viel Spaß an diesem zweiten Teil haben. Chris Evans macht seine Sache wieder ausgezeichnet und gibt dem amerikanischsten aller Superhelden (wer hätte es gedacht?!) sehr viel Charisma und Charme mit. Als der neue Antagonist eingeführt wird, geht es dann auch so richtig ab, die Action-Szenen (vor allem die auf dem Highway) wissen zu überzeugen. Ein Problem ist noch, dass der Winter Soldier mit seiner langen Mähne doch sehr an Fabio aus der Old Spice-Werbung erinnert, was für eine paar unfreiwillige Lacher meinerseits geführt hat.

Die Story um S.H.I.E.L.D. ist extrem spannend gehalten (wem die Organisation schon immer mysteriös erschien, ist hier genau richtig) und hätte des Manns mit Mähne gar nicht bedurft, denn der eigentliche Star des Films ist auch der "mit dem größten Namen": Robert Redford. Als knorriger Boss kann er seine Qualitäten ausspielen und hat einige tolle Szenen, die ich hier aber natürlich nicht preisgeben möchte. Die Effekte sind natülich, wie man es bei so einer Produktion erwartet, über alle Zweifel erhaben und ein paar Sprüche, vor allem vom Captain zünden auch. Doch blieb bei mir ein fahler Beigeschmack, der hoffentlich mit dem nächsten Teil (der nach dem enormen Erfolg dieses Teils nicht ausbleiben wird) ausgelöscht werden wird.
 
Meine Befürchtungen des Trailers haben sich leider bewahrheitet, viel vom vorherigen Charme ist abhanden gekommen, was zum einen am erhofften Aktualitätsversuch liegt, aber auch an die etwas gewollt wirkende Hinzunahme von Avengers-Charakteren. Wer allerdings unkritisch ins Kino gehen will und fast zwei Stunden Action sehen möchte, ist hier trotzdem gut aufgehoben.





 

 

 

SPOILER!!!!

In heutigen Actionfilmen, darf wohl kein Charakter mehr "richtig" sterben, ohne dass er in einer Fortsetzung wieder auferstehen kann, bzw. wie durch ein Wunder überlebt hat? Insgesamt hätte die Figur des "Winter Soldier" komplett rausgelassen werden können, die Machenschaften von S.H.I.E.L.D. bieten genug Stoff. Vor allem die Szene, in der dieser mysteriöse Bösewicht plötzlich im Hauptquartier eindringt war extrem lieblos und man dachte nur: "Ach guck, jetzt bist auch noch du am Start. Hast ja gerade noch gefehlt." und erinnert nicht die gesamte Idee der Gefangennahme von Verbrechern, bevor sie zugeschlagen haben nicht etwas zu sehr an Spielbergs "Minority Report"???

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