Dienstag, 28. Januar 2014

Once

Falling slowly, eyes that know me and I can't go back

John Carney, 2006 - 8.5/10

Kehr, is dat romandisch!! Spaß beiseite, aber es stimmt echt: Dieser Film hier zeigt Liebe, wie sie wirklich ist und nicht, wie sie uns Hollywood verkaufen will. Guy meets girl, das ist alles. Er ist kein Tierheimbesitzer mit Sixpack, das wie durch Zufall präsentiert wird und sie ist keine Sexbombe, die von allen missverstanden wird, und dann letztlich doch Mr. Right findet. Das Leben ist einfach nicht so, es ist viel komplexer und "Once" schafft es fast auf dokumentarischer Weise, einen Ausschnitt zweier Leben darzustellen, wie sie in einem Liebesfilm noch nie authentischer präsentiert wurden.

Die Handlung spielt in Dublin. Ein irischer Straßenmusiker, der nebenbei Staubsauger repariert (DAS ist mal ein alltäglicher Job), trifft eine junge Dame mit tschechischem Hintergrund. Die beiden freunden sich an und finden durch die Musik zueinander. Das ist auch schon alles zur Story und eins vorab: Wer nichts mit Folkmusik anfangen kann, der ist hier fehl am Platze. Denn es werden einem Musical ähnlich sehr viele Songs eingestreut - aber keine Sorge, selbst ich, der 90% aller Musicals total albern findet, hatte meine Freude. Es wird nicht getanzt und irgendwelche Mätzchen gemacht, es werden einfach nur Songs vorgetragen und diese sind wirklich durch die Reihe durch sehr, tja, schön. Allen voran der Oscar prämierten Song "Falling Slowly" - als Vorbereitung würde ich jedem empfehlen dieses sich einmal anzuhören und wer jetzt denkt: "Man, der gefällt mir aber!", dann könnt ihr euch bedenkenlos den Film ansehen.

Ich mag ebenso, dass der Film keinerlei Abkürzungen nimmt. Das heißt, dass Probleme einfach da sind und man mit ihnen umgehen muss. Er und sie sind zwei völlig normal Menschen, "stehen mit beiden Beinen im Leben", um mal einen althergebrachten Spruch zu bringen. Diese Realität macht diesen Film so besonders. Doch lässt er für meinen Geschmack etwas zu viele Leerstellen unausgefüllt, die Charaktere hätte man noch etwas besser mit Hintergrund füllen können. Die Chemie zwischen den beiden Figuren passt jedoch hundertprozentig und beide sind fantastische Sänger, das Album zum Film kann ich nur empfehlen, so wie die weiteren Werke von Glen Hansard (The Frames und solo) und Marketa Irglova (mit Hansard zusammen The Swell Season).

Wer also mal einen Film für eine gemütliche Runde der Zweisamkeit braucht, nehmt diesen. Vollste Empfehlung.

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