Sonntag, 8. September 2013

Platz 10 - Oscars 2001

Oscars 2001 - These sandals are made for walking and that's just what they do

Gladiator (Ridley Scott) 8.5/10

Manchmal müssen Filmstudios einfach mutig sein, denn wer hätte gedacht, dass ein Film über römische Gladiatoren der Oberkracher im Jahr 2000 sein würde? Eben, keiner, aber manchmal passt es einfach, vor allem bei Russel Crowe, der für seine Rolle als Maximus den Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Joaquin Phoenix brilliert erst als eifersüchtiger, dann machtgieriger Bösewicht Commodus. Einfach ein richtig gut gemachter und mitreißender Actionfilm, dass er jetzt der beste des Jahres sein soll, lässt sich in Frage stellen. Solche Produktionen wie Game Of Thrones wären allerdings gar nicht denkbar gewesen ohne den Erfolg dieses Films, also hat er schon seinen Eindruck in der Filmlandschaft hinterlassen. Bonuspunkt: Ralf Möller in einer Nebenrolle!

Tiger & Dragon (Crouching Tiger, Hidden Dragon, Ang Lee) 9.25/10

Ein Klassiker des Actionkinos und einer der Filme, die asiatisches Kino in Hollywood etabliert hat. Meiner Meinung nach viel wichtiger als der Gewinnerfilm, vermag er es doch um einiges besser effektvolle Kämpfe mit einer interessanten, hier auch eine für das westliche Publikum exotische und interessante Handlung zu verknüpfen, nie langweilig zu werden und dabei auch noch unglaubliche Bilder dem Zuschauer präsentiert. Man muss sich damit anfreunden, dass es kein realistischer Film ist, da fliegen auch schon einmal die Kämpfer ohne weiteres durch die Luft. Die Handlung zieht sich zum Ende etwas, aber sonst gibt es nichts an diesem Film auszusetzen.

Traffic (Steven Soderbergh), Chocolat (Lasse Halström) und Erin Brokovich (Steven Soderbergh) habe ich alle gesehen, das ist aber schon einige Jahre her. Also entfallen die Bewertungen.

Besserer Gewinner: Tiger & Dragon (hätte auch die beste Bewertung im Vergleich zu den übrigen drei)

Mein persönlicher Gewinner: Requiem For A Dream

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Requiem For A Dream (Darren Aronofsky) 9.5/10

Ich habe noch nie schockierter auf das Ende eines Films reagiert und es dauerte auch mehrere Jahre, bis ich mir ihn ein weiteres Mal angesehen habe. Es ist kein Film für einen gemütlichen Abend auf der Couch. Danach wird man sich garantiert schlecht fühlen. Doch ist er so wichtig, wie kaum ein anderer in den letzten 20 Jahren, zeigt er doch mit aller Deutlichkeit und auch Brutalität, wie Drogen einen Menschen zerstören kann. Alle Schauspieler sind großartig, allen voran Ellen Burstyn, die für ihre Rolle den Oscar hätte gewinnen MÜSSEN. Wäre der Film in den letzten Jahren veröffentlicht worden, ich garantiere, dass er sehr viele Nominierungen mehr bekommen hätte, die Academy hat sich dem Independent Film um einiges mehr geöffnet. Dieser Film sollte sich jeder ansehen, ohne Ausnahme, man fühlt sich danach nicht gut, aber er sagt so viel über die Folgen von Drogenmissbrauch, Einsamkeit und Isolation aus, dass er einen wichtigen Einfluss auf das Leben aller nehmen kann.

2. Die werckmeisterschen Harmonien (Werckmeister Harmonies, Bela Tarr) 9.25/10

Ein Independent Film, wie er im Buche steht und ich bin auch erst vor kurzen auf ihn gestoßen. Wenn ihr schon dachtet: Boah, der Mattes kennt hier ja obskure Filme, von denen hab ich noch nie was gehört. Tja, da seid ihr hier nochmal ein Level weiter. Dies ist ein Schwarzweißfilm aus Ungarn, der aus etwa zwölf einzelnen, jeweils etwa zehn Minuten langen Szenen besteht und absolut faszinierend ist. Die Story ist sehr schematisch gehalten, der junge Valuska wandelt durch die Straßen seiner eisigen Stadt, die Männer der Stadt stehen nutzlos auf dem Marktplatz, als ein Zirkus in die Stadt kommt, der die Ordnung durcheinander bringt. Wer Spaß an Kunst hat, sollte sich diesen Film ansehen, denn er ist das nächste, was an ein filmisches Kunstwerk herankommt. Die Musik ist ausgezeichnet und es wird eine unglaubliche Atmosphäre geschaffen, besonders bei der Szene im Krankenhaus, da trifft die ganze filmische Wucht auf den Zuschauer, wie man es nie erwartet hätte.

3. In The Mood Of Love (Wong Kar Wai) 9.25/10

Einer DER Filme über die Liebe. Als ein Mann und eine Frau, Nachbarn in einem Gebäude in Hong Kong, vermuten, dass ihre Partner sie betrügen, finden sie zueinander. Das ist schon die ganze Geschichte, aber sie ist bewegender, als manche Filme mit weitaus mehr Handlung und so ist es auch um einiges realistischer, denn das Leben ist halt manchmal so simpel. Alles an diesem Film ist wunderschön. Die Bilder, Kulissen, Kamera, Kostüme, alles ist perfekt ausgewählt und man kann einfach nur in den Bildern schwelgen. Man leidet mit den beiden mit, ob man will oder nicht, sie werden wahnsinnig gut von Maggie Cheung und Tony Leung dargestellt.

Weitere Knaller: Amores Perros (Alejandro González Iñárritu), Frequency (Gregory Hoblit), High Fidelity (Stephen Frears)



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