Samstag, 9. Mai 2015

Special TEIL 1: Top 20 der besten Animationsfilme seit 2000 (Plätze 20 - 17)



Ich habe schon einmal eine Liste der "Besten Filme 2000-2009" erstellt, anlässlich meines 100. Posts. Dort habe ich alle Animationsfilme herausgelassen, die mit Sicherheit einen hohen Eintrag hätten erreichen können.

Deshalb habe ich eine neue Liste zusammengestellt, die sich nur Filme dieses Genres zusammenfasst. Hierzu gehören sowohl klassische Zeichentrickfilme, 3D-Animationen und in zwei Fällen Wachs- bzw Stofffiguren. Was es damit auf sich hat, werdet ihr in meinen Kommentaren zu den einzelnen Filmen noch herausfinden.

Bis dahin: Viel Spaß und herzlich willkommen zu Teil 1!



20. Shrek - Andrew Adamson & Vicky Jensen, USA 2001.



Der Countdown beginnt mit einem modernen Klassiker um einen grünen Oger, der am liebsten in seinem Sumpf allein gelassen werden möchte. Allerdings gerät er in die (parodierte) Märchenwelt und muss "the damsel in distress", also die Prinzessin in Gefahr, retten.
 Ein extrem unterhaltsamer Film, der voller Andeutungen (z.B. "The Matrix"?!) steckt, Kenner von Märchen werden ihre helle Freude haben, aber auch alle, die mit Disney nichts anfangen können. Als Prinzessin Fiona anfängt ein Lied zu trällern, explodiert prompt ein süßes Vögelchen. Das Dreamworks-Studio lacht sich schlapp und gibt sich High-Fives, während sich Walt Disney im Grabe umdreht. Wer diesen Film nicht zu ernst nimmt, wird sehr viel Spaß haben und Eddie Murphy als Donkey passt perfekt.





19. How To Train Your Dragon 2 - Dean DeBlois, USA 2014.



Eine der wenigen Fortsetzungen im Countdown, der zweitbeste Animationsfilm des letzten Jahres führt den vorher eingeschlagenen Weg nicht nur konsequent weiter, sondern macht einen mutigen Schritt - den ich jetzt natürlich nicht weiter ausführen werde - der absolut unerwartet kommt und für einen an Kinder gerichteten Film sehr mutig gewählt wurde.
Wie im ersten Teil ist die Chemie zwischen allen Figuren perfekt. Besonders im Original ist der Wortwitz köstlich, die schottischen Akzente passen sich nahtlos in die nordische Atmosphäre ein. Der neue Bösewicht ist endlich mal interessant geworden, auch neue Nebenfiguren passen in die Szenerie, vor allem die Kreativität beim Design der Drachen ist bemerkenswert. Die traumhaften Animationen wissen zwar nicht mehr so zu überraschen wie im Vorgänger, aber sie fesseln ungemein. Mit Ohnezahn hat Dreamworks ohnehin einen Helden der Kinder geschaffen, von dem wir mit Sicherheit noch viel sehen werden.





18. Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit - Steve Box, Nick Park, UK 2005


Das bislang letzte Abenteuer der beiden Knet-Freunde hat zwar nicht den anarchischen Charme der legendären Kurzfilme, weiß aber dennoch ausgezeichnet zu unterhalten. Wallace soll eine Hasenplage vertreiben, selbstverständlich entwickelt er dazu eine Maschine, die das Gehirn der kleinen Nager manipulieren soll, so dass sie nie wieder Möhren essen sollen.
Ihr habt es erraten - ETWAS GEHT SCHIEF! Die Kaninchen sind zwar behandelt, aber durch unerklärliche Umstände sind die Möhren im Morgen wieder weg. WAS GEHT?! Tja, der Pullunder-tragende Engländer ist auf die Hilfe seines treuen Vierbeiners Grommit angewiesen, der im Grunde der clevere der beiden ist. Tausende Andeutungen und Verweise auf klassische Monsterfilme sind die "cherry on top" dieses rasanten Milchshakes von Animationsfilm. Die Story hat ein paar Hänger, der Film ist aber um einiges kreativer, als manch anderer Hochglanz 3D-Film. Quite a delight.




17. Les triplettes de Belleville / L'illusionniste Silvain Chomet FRA 2003, 2010





Ich muss mit einer Tradition brechen: Anstelle eines Filmes nehme ich die bislang beiden einzigen Filme des französischen Visionärs Silvain Chaumet als Doppelpack. Meiner Meinung nach gehören sie zusammen und ich konnte mich nicht entscheiden, welches ich höher einstufen könnte. Seine Filme sind besonders und unterscheiden sich von herkömmlichen aktuellen Zeichentrickfilmen. Zum einen wird in ihnen kaum gesprochen, die Filme leben von ihren Gesten und komischen Moment, die jeder Zuschauer weltweit verstehen kann. Sie umgibt eine universelle Anziehungskraft, die den Betrachtet in dessen Bann zieht. 
Die Bilder sind bewusst altmodisch und grob gehalten - vor allem beim "Großen Rennen von Belleville", bei dem eine Truppe singender Omis den entführten Enkel versucht zu befreien. Eine große Melancholie durchzieht Chaumets Werk, was sich vor allem beim Nachfolgefilm "Der Illusionist" als vorstechendes Merkmal herausstellt. Ein französischer Magier hat keinen Erfolg mehr und reist nach Edinburgh, um dort noch einmal an alte Erfolge anknüpfen zu können. Dieser Film ist um einiges leiser geraten, als der fast anarchische Vorgänger. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele von diesen so anderen Werken - im Vergleich zu vielen Mainstream-Filmen, die in dieser Liste noch auftauchen werden - abgeschreckt werden. Doch lohnt es sich, ihnen eine Chance zu geben, das ansehen wird belohnt, man wird in eine unbekannte, vergessene Welt entführt. Während sich der erste Film durch eine Extraportion Musik und Geschwindigkeit auszeichnet, so sind es im zweiten Film die ruhigen Momente, die begeistern und anrühren.


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